Vom Feuermelder bis zur Hochspannung – Seit fast vier Jahrzehnten hat sich Bühler + Scherler, welches als Joint Venture 1984 aus dem Züricher Ingenieurbüro Scherler AG und Bühler entstanden ist, als Elektrokompetenzprofi auf dem globalen Markt etabliert. Mittlerweile arbeiten mehr als 120 Mitarbeitende unter dem Motto «Ingeniös aus Leidenschaft» für das St.Galler Unternehmen. Ihre Kompetenzen liegen im Bereich der Elektroplanung, der Elektromontage, der Gebäudeautomation und der Energieberatung.
Seit 1984 gehen Scherler und Bühler als Bühler + Scherler AG gemeinsame Wege. In der fast 40-jährigen Geschichte durchlief das Unternehmen, welches nicht nur Kabel trägt, viele Veränderungen. Bis vor zehn Jahren machte Bühler die Hälfte des Auftragsvolumen für Bühler + Scherler aus. Aufgrund des Wachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung generiert Bühler heute noch ein Drittel des Volumens. Die beiden anderen Drittel teilen sich Bühler Endkundinnen und -kunden und externe Auftragsgeber.
Thomas Bischofberger, Geschäftsführer bei Bühler + Scherler erklärt, dass «es ein Teil unsere Strategie ist, unsere Konkurrenzfähigkeit auch ausserhalb von Bühler unter Beweis zu stellen.» Mit ihrem breiten Angebotsportfolio gelingt Bühler + Scherler das mit Leichtigkeit.
Erwin Rüdisühli, Head of Industry and Process hat den Eindruck, dass «das grosse verbreitete Wissen von Bühler + Scherler, in den Köpfen der Menschen ist, dass wir nur die Kabel vom Schaltschrank zum Motor und Sensor verlegen.» Das ist aber nicht der Fall, denn die Elektroplanung bis zur Umsetzung mit all ihren komplexen Prozessen und die Energieversorgung gehören genauso wie die Energieberatung und die Gebäudeautomation zu den Kernkompetenzen von Bühler + Scherler.
Unterwegs mit schwerem Gepäck
Schon vor Jahrzehnten reisten die «Ingenieure aus Leidenschaft» von Bühler + Scherler zu den Bühler Baustellen um die halbe Welt. Damals mit unhandlichen Fliegerkoffern, gefüllt mit Planungsskizzen und schweren Ordnern. Im Vorfeld gab es fruchtvolle Planungsbesprechungen, nach denen dann am Reissbrett mit Tinte und Rasierklinge die komplexen Pläne entstanden.
Heutzutage reisen Thomas, Erwin und ihre Mitarbeitenden nur noch mit einem Laptop und haben alles in einer Hand. Erwin findet, «das ist so eine Erleichterung, da du von überall auf der Welt arbeiten und alles herunterladen kannst.» Früher bekam man, während man auf Montage war ein Telex pro Woche, heute werden alle nervös, wenn der Montageleiter nicht sofort telefonisch erreichbar ist.
Fehlersuche wie eine Nadel im Heuhaufen
Der gelernte Elektriker Erwin stand wenige Wochen nach seinem Start bei den «Beratenden Ingenieuren Scherler» 1984 vor einem 22-Meter Schaltschrank für eine Mühle in Algerien. Die schiere Grösse und Komplexität waren erschreckend und beeindruckend zu gleich. Seine Aufgabe für sechs Monate war es die zukünftigen Betreiber an diesen Maschinen zu schulen, so dass diese vor Ort auf elektrische Fehlersuche gehen konnten.
In den darauffolgenden Jahren hat er sich bis zum Verkauf hochgearbeitet. 1992 bekam er dann die Gelegenheit eine Tochtergesellschaft in London zu eröffnen und diese für sechs Jahre zu leiten. Der Verkauf liegt ihm im Blut und er hat mit den Jahren eine Leidenschaft dafür entwickelt.
Kontoeröffnungen nicht möglich
Besonders herausfordernd waren die Corona-Jahre. Für ein Projekt in Indonesien beispielsweise gab es ein online Teams-Treffen, da fliegen untersagt war. Drei Herren sassen mit Maske am Ende eines Tisches – zugeschaltet über die Kameras am Bildschirm. Das Gespräch war wie ein «Blindflug», da Erwin aufgrund der fehlenden Mimik nicht sicher war, ob die Gegenüber ihn verstanden haben und einverstanden waren. Verkaufsverhandlungen in dieser Zeit waren eine enorme Herausforderung.
Auch Thomas ist diese Zeit in besonderer Erinnerung geblieben. In den 33 Jahren seiner Karriere kostete die Pandemie besonders Nerven. Nach zweijähriger Vorbereitung gründete Bühler + Scherler eine Niederlassung in Brasilien und genau zur Eröffnung kam der Lockdown. Alle Mitarbeitenden wurden nach Hause geschickt, aber nicht jeder war sofort fähig remote zu arbeiten.
Obwohl das Geschäft – mit einigen Schwierigkeiten – weiterlief, konnten sie kein Konto für Anzahlungen und Begleichung der Rechnungen bei einer einheimischen Bank eröffnen. «Da war Bühler extrem kooperativ und unterstützte uns sehr», sagt Thomas.
Die Bedeutung von persönlichen Beziehungen
Die Arbeitswelt hat sich über die letzten Jahre sehr verändert. Aber Thomas, Erwin und das Bühler + Scherler-Team schaffen es immer wieder sich anzupassen. Das persönliche Netzwerk aufrechtzuerhalten ist im Vergleich zu früher schwieriger geworden. «Da es in einer grösseren Firma mehr Wechsel gibt, wissen die zuständigen Mitarbeitenden oft gar nicht, dass es uns gibt und was wir alles anbieten», sagt Erwin.
Aufgrund der jahrelangen Zusammenarbeit mit Bühler bietet Bühler + Scherler ein umfassendes Know-how über Bühler Maschinen und Anlagen. Thomas ist überzeugt, dass sowohl Bühler als auch Bühler Endkunden davon profitieren können, wenn man die Firma von Anfang an mit einbezieht. Auf diese Weise können die richtigen Weichen gestellt werden, um den Energieverbrauch und –fluss zu optimieren.
Bühler + Scherler sind Spezialisten für die elektrischen Prozesse bei Gebäuden und Industrieanlagen und bieten allumfassendes Wissen im Bereich Lebensmittelhygiene, Lebensmittelsicherheit, wie auch in der Vermeidung von Staub- und Gasexplosionen.
Wachsende Energiekosten als Trendwende
«Man spürt, dass die Energiepreise überall auf der Welt explodieren. Vor fünf Jahren ist es jedem egal gewesen, wie viel Strom seine Anlagen verbrauchen», sagt Thomas. Deshalb wächst das Geschäft im Bereich Energieberatung und Gebäudeautomation zurzeit rasant. Die Möglichkeiten, welche alternative Energien bieten, werden aber erst zu einem sehr kleinen Teil genutzt.
Bühler + Scherler waren bereits seit Beginn in der Energieberatung tätig und können auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen. «Auch das Potenzial der Gebäudeautomation wird in der Praxis erst zu einem Bruchteil genutzt », sagt Thomas. Der Bühler CUBIC, bei dem Bühler + Scherler die Elektroinstallationen und die Gebäudeautomation übernommen hat, ist nur ein Beispiel dafür, was ermöglicht werden kann, wenn man auf Technik setzt.
«Ein erfolgreiches Projekt bedeutet ein zufriedener Kunde, an den wir hohe Qualität liefern konnten und am Schluss auch noch etwas verdienen», erklärt Thomas. Um noch näher bei den Kundinnen und Kunden zu sein, hat Bühler + Scherler Tochterfirmen in Brasilien, Indien und den USA gegründet.» Über 120 Mitarbeitende an den Schweizer Standorten und die globalen Niederlassungen kümmern sich tagtäglich darum, den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden gerecht zu werden.